KIS
Wie unsere Gebäude der Pfarrei für die Zukunft dienlich sein können (Kirchliche Immobilien Strategie – KIS 2 und 3)
Gute Orte bewahren,
um neue zu entwickeln
Kirchliche Immobilien Strategie = KIS
Damit Pfarreien im Bistum Limburg auch künftig ausreichend Mittel haben, um eine menschennahe Pastoral vor Ort gestalten zu können, gibt es das Projekt Kirchliche Immobilien Strategie (KIS). Auf diesem Weg will das Bistum Pfarreien bei der Neuausrichtung ihres Gebäudebestands unterstützen. Ob sie mitmachen und welche Phasen sie durchlaufen möchten, entscheiden sie grundsätzlich selbst.
Keine leichten Entscheidungen stehen in der Pfarrei Maria Himmelfahrt im Taunus an. Im Rahmen der Kirchlichen Immobilien Strategie (KIS) des Bistums Limburg hat eine Arbeitsgruppe bestehend aus Pfarreimitgliedern und Bistumsmitarbeitenden die Gebäude der Pfarrei erfasst, darunter Kirchen, Gemeindezentren, Pfarrhäuser und Wohnungen, und ihren baulichen Zustand, aber auch ihre pastorale Bedeutung bewertet. Als Diskussionsgrundlage wurde ein Nutzungskonzept erarbeitet, in dem aufgezeigt wird, welche Gebäude wirklich gebraucht werden und was sich die Pfarrei künftig finanziell noch leisten kann.
Im Rahmen einer Vorstellung wurden Ende April alle Gremienmitglieder der Pfarrei, vom Verwaltungs- über den Pfarrgemeinderat bis zu den Ortsschüssen, über die Ergebnisse der KIS-Phase 2 „Zukunft sichern“ informiert. „Bei den Gebäuden der Pfarrei geht ganz schnell das Herz mit. Es geht nicht nur um vier Wände“, wies Pfarrer Stefan Peter in seiner Begrüßung auf die besondere Sensibilität des Themas hin. Zum Glück habe es in der Arbeitsgruppe einen „großen Willen zum Miteinander“ gegeben. Bei allen Entscheidungen müsse nun im Blick behalten werden, dass die Häuser im Dienst der Gemeinschaft stehen und nicht umgekehrt.
Stefan Muth, Leiter des Diözesanbauamts, wies auf die zurückgehenden Mitgliederzahlen der katholischen Kirche hin. Das bedeute neben finanziellen Veränderungen auch veränderte Bedarfe bei der Raumnutzung. Natürlich seien mit den Gebäuden persönliche Erinnerungen verbunden, doch letztlich gehe es auch darum sich zu überlegen, wie viel Raum die Pfarrei brauche um Gemeinde zu leben. „Aus Verkäufen kann auch etwas Neues entstehen“, warb Muth sich auf die anstehenden Veränderungen einzulassen.
Konkret bewertet wurden von der Arbeitsgruppe 35 Gebäude in neun Kirchorten. Gesetzt sind die Pfarrkirche St. Marien in Königstein und das Gemeindehaus mit dem Zentralen Pfarrbüro. Die restlichen Gebäude wurden in Kategorien von A (unentbehrlich) bis E (nicht mehr notwendig) klassifiziert. Berücksichtigt wurden dabei unter anderem der Zustand der Immobilie, deren Investitionsbedarf und die pastorale Bedeutung. Nachgedacht wird unter anderem in Kirchen Versammlungsfläche zu schaffen, etwa in Oberhöchstadt und Schneidhain, als Alternative für die bestehenden Gemeindehäuser. Der Verkauf von vermieteten Immobilien ist ebenfalls angedacht.
Das vorgestellte Konzept dient als Diskussionsgrundlage und wird nun im Laufe des Monats Mai von den Gremienmitgliedern in den Kommunen Königstein, Glashütten und Kronberg beraten. „Es ist durchaus erwünscht, andere Vorschläge zu entwickeln“, betonte Moderatorin Dorothee Heinrichs vom Diözesansynodalamt vor den rund 70 Anwesenden. Architektin Bianca Mille und Jonas Bechtold, beide von der Kirchlichen Immobilien Strategie, betonten, dass es jetzt vor allem darum gehe, gute Orte zu bewahren, um neue Orte zu entwickeln, die Menschen mit veränderten Erwartungen an Kirche ansprächen. Und die Leistbarkeit müsse natürlich im Blick behalten werden.
Nach den Rückmeldungen aus den Ortsausschüssen bis zum 17. Juni wird es im Sommer eine Beschlussfassung vom Pfarrgemeinderat und Verwaltungsrat zum Gebäudekonzept geben, das in einer dritten Projektphase dann umgesetzt wird.