Immobilien der Pfarrei – Zukunft gestalten
Unser Bistum und damit die Kirchengemeinden haben zu viele Gebäude. Sie stammen häufig aus einer Zeit, wo die Pfarreien immer mehr Gläubige aufgenommen haben. Viele Kirchen und Gemeindehäuser wurden gebaut, als die Kirche gewachsen ist. Das ist heute anders. Die Zahl der Kirchenmitglieder geht deutlich zurück. Christen, die zu einer Kirche gehören, sind in Deutschland zur Minderheit geworden. Das bleibt nicht ohne Folgen. Die Möglichkeit mit Gebäuden Gemeindeleben zu unterstützen verkehrt sich ins Gegenteil: Die vielen Gebäude werden zur Belastung. Die Verpflichtungen als Besitzer erdrücken die Gestaltungskraft der Kirchgemeinden. Auch für uns in der Pfarrei Maria Himmelfahrt im Taunus ist die Situation in dieser Weise zu beobachten. Allein der Haushalt der Kirchengemeinde kann – trotz all der Zuschüsse – die Last der Instandhaltung in wenigen Jahren nicht mehr tragen. Ohne Korrekturen am Gebäudebestand verlieren wir die Möglichkeit, kirchliches Leben für die Menschen zu gestalten. Auf diese schwierige Lage geht das Projekt KIS (Kirchliche Immobilienstrategie) ein. Nachdem unsere Gebäude in der Pfarrei erfasst wurden und die Bewertung auf Grundlage des Instandsetzungsbedarfs und der Nutzung vor Ort durch fachliche Begleitung erfolgte, sind wir jetzt in eine neue Phase getreten: Es hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, die einen Vorschlag für ein künftiges Gebäudekonzept erarbeiten wird. Ziel ist es ein angemessenes Gebäudekonzept für die Pfarrei zu bekommen. Es geht um die Frage: Was braucht es für die Pastoral vor Ort, und was können wir uns mit Blick auf finanzielle und personelle Ressourcen leisten?
Die AG hat sich inzwischen einmal getroffen und besteht aus Vertretern und Beauftragte der Gremien (Pfarrgemeinderat, Ortsausschüsse und Verwaltungsrat) sowie Hauptamtliche der Pfarrei (Pfarrer, ein Mitglied des Pastoralteams, Verwaltungsleitung). Unterstützt wird die AG durch die Begleitung aus dem Bischöflichen Ordinariat in Limburg. Christliches Leben ist bei uns sehr eng verknüpft mit den Kirchengebäuden. Es ist daher eine sehr herausfordernde Aufgabe sich von Kirchenräumen und Gemeindehäuser zu trennen. Das macht die schmerzliche Krise des Christentums in unserer Region nochmals sehr sichtbar und löst immer wieder große Trauer aus. Tröstlich und ermutigend kann in dieser Phase der Blick in die Heilige Schrift sein. Da gehört der Abschied und das Aufgeben von Kirchorten und religiösen Versammlungsstätten zum Weg des Glaubens. Die Botschaft ist immer wieder: Wir haben hier keine bleibende Stadt. Unsere Heimat ist im Himmel. Möge uns die Hoffnung des Glauben Kreativität geben, damit gute Lösungen für unsere Pfarrei gefunden werden. Damit der KIS-Ausschuss frei beraten kann, sind seine Zusammenkünfte nicht öffentlich und die Mitglieder haben Verschwiegenheit verabredet. Wir werden über die aktuellen Entwicklungen bei diesem Prozess kontinuierlich informieren. Die endgültigen Entscheidungen werden schließlich von den Synodalen Gremien getroffen werden.
Stefan Peter, Pfarrer