Auferstehung – doch kein Fake?

Vor rund 70 Besuchern referierte am Montag, 12.5., Ulrich Burgard, Juraprofessor und Mitglied des Verwaltungsrates der katholischen Kirchengemeinde Maria Himmelfahrt im Taunus, über die Glaubwürdigkeit der Auferstehung Jesu Christi. Unter dem markanten Titel „Die Auferstehung - Fakt oder Fake“ begann er mit einer kleinen Umfrage unter den Besuchern, wer denn unter den Anwesenden an die Historizität der Alpenüberquerung mit Kriegselefanten unter dem Heerführer Hannibal glaube. Er verglich das Ergebnis dieser Spontanumfrage sogleich mit einer zweiten Erhebung, in welcher Burgard wissen wollte, wer von den Anwesenden an die Auferstehung Jesu glaube. Unzweifelhaft klar wurde, dass letzteres von deutlich weniger Menschen für plausibel gehalten wurde als die Alpenüberquerung mit Kriegselefanten. Und genau bei diesen Umfrageergebnissen setzte er dann an und entfaltete von dort aus seine Ausführungen über die Plausibilität der frühchristlichen Berichte über Tod und Auferstehung Jesu. Im Laufe seines knapp einstündigen Vortrags machte der Jurist deutlich, dass die historische Quellenlage, welche sich auf das Leiden und die Auferstehung des Christus beziehen, im Vergleich zu vielen anderen antiken Ereignissen ausgezeichnet ist. Fünf verschiedene antike Autoren berichteten unabhängig voneinander und vergleichsweise zeitnah (Paulus nur 20 Jahre später) über die Auferstehung, und zwar, was den Kern der Geschichte anbelangt, in verblüffend historisch belastbarer Weise.
Zahlreiche regelmäßige Kirchbesucher, aber auch Firmanden des diesjährigen Jahrgangs, die von Oberems bis Oberhöchstadt aus angereist waren, hörten den Worten des Juraprofessors gespannt zu, der an jenem Abend, wie von Kaplan Moritz Hemsteg anmoderiert, „über Wissen, nicht über Glauben“ sprechen wollte. Und tatsächlich waren dann auch die Nachfragen ausschließlich im Bereich der Historizität und Hermeneutik angesiedelt, weniger im Bereich der Theologie und der Deutung einzelner Bibelstellen.
Auch diese interessierten Nachfrager konnte Burgard mit seinem Wissen rund um die Situation Jesu und den diversen biblischen wie nichtbiblischen Berichten darüber überzeugen.
Die Auferstehung als „fake“ abzutun, war in jedem Fall keine Position, die nach gut anderthalb Stunden noch so einfach Bestand haben konnte. Wer an jenem Abend den Weg in die St. Marien-Kirche machte, konnte Lust auf mehr bekommen.
Der Vortrag „Auferstehung – Fakt oder Fake“ fand statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe „1700 Jahre Credo“, welche die katholische Pfarrei Maria Himmelfahrt im Taunus anlässlich des Jubiläums des Konzils von Nikaia veranstaltet. Der nächste Vortrag findet statt am 30.6., 19.30 Uhr, in der St. Marien-Kirche in Königstein. Prof. Stefan Herzberg (Frankfurt) wird referieren zur Frage „Braucht die Kirche das Dogma? Überlegungen aus philosophischer Sicht“. Herzliche Einladung an alle Interessierten!
Die Bedeutung kirchlicher Bekenntnisse
Vortrag zur „Bedeutung kirchlicher Bekenntnisse“ mit dem Theologen Dr. Kurt Bangert
Am 28.4. fanden sich 25 Interessierte zu einem theologischen Vortrag in der kath. Kirche St. Marien in Königstein ein, um den Worten des evangelischen Theologen Kurt Bangert zu lauschen. Bangert ging in seinem Vortrag auf die historische Entwicklung des Konzils von Nizäa ein und unterstrich seine Meinung, dass sich kirchliche Bekenntnisse auch weiterentwickeln können.
Der darauffolgende Abendvortrag im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe „1700 Jahre Credo“ fand statt am 12.5. um19.30 Uhr, wiederum in der Marienkirche in Königstein. Titel des Vortrags war „Auferstehung Christi - Fakt oder Fake“. Als Referent sprach Herr Prof. Ulrich Burgard, Mitglied des Verwaltungsrats der Kirchengemeinde.
Wer ist Jesus Christus? Antwortversuche zur Zeit Konstantins

Am 24. März waren rund 45 Personen der Einladung des Vorbereitungsteams aus VRK und PGR gefolgt und lauschten gebannt den Worten des Kirchenhistorikers Johannes Arnold, der für die meisten Besucher kein Unbekannter war, hielt er doch bis vor kurzem regelmäßig Gottesdienste in unserer Pfarrei.
Der knapp einstündige Vortrag, der in der Pfarrkirche St. Marien in Königstein stattfand, befasste sich mit den Antworten christlicher Theologen auf die Frage „Wer ist Jesus Christus?“, die um 325 n. Chr. die Christenheit umtrieb. Arnold legte dar, dass es verschiedenste Positionen gab, wie sich diese artikulierten und dass bis heute die Frage nicht hundertprozentig gelöst ist. Arnolds freundliche und bisweilen humorvolle Art beeindruckten die Zuhörer und ließen so antikes Christentum für die Menschen von heute lebendig werden.
Im Anschluss waren dann alle Besucher noch eingeladen, Fragen zu stellen, was sehr rege angenommen wurde. Es zeigte sich: Die Frage danach, wer Jesus Christus wirklich war und ist, bleibt spannend.
HINTERGRUND: Der Vortrag fand statt als Auftakt der Veranstaltungsreihe „1700 Jahre Credo“, die die Kirchengemeinde anlässlich des Konzils von Nikaia veranstaltet. Der nächste Vortragsabend ist der 28.4., den der protestantische Theologe Kurt Bangert gestalten wird. Dazu laden wir wieder herzlich in die Marienkirche für 19.30 Uhr ein. Eine Anmeldung ist wie immer nicht erforderlich und der Vortrag kostenfrei. Bangert wird sich der Frage nach der Bedeutung kirchlicher Bekenntnisse widmen. Für die Durchführung und Gestaltung zeigen sich verantwortlich: Mechthild Löhr (PGR), Elisabeth Sobota (PGR), Prof. Ulrich Burgard (VRK), Frank Schulz (VRK), Kaplan Moritz Hemsteg.
1700 Jahre CREDO
Im Jahr 325 n.Ch., d.h. vor 1700 Jahren, trafen sich über 300 Bischöfe aus dem ganzen römischen Reich in der kaiserlichen Residenz zu Nicäa - oder Nikaia, wie es manchmal geschrieben wird (heute Icnik in der Türkei). Dorthin hatte Kaiser Konstantin alle Bischöfe eingeladen, sich mit dem für sein Reich immer wichtiger werdenden christlichen Glauben über die Frage auseinanderzusetzen, welcher Natur Jesus Christus ist. Auch wenn die Motive des Kaisers vor allem politischer Natur gewesen sein dürften, stellt dieses Treffen von Nicäa einen Meilenstein in der Geschichte des Christentums dar. Damals war die Kirche noch nicht in eine kaum mehr zu überblickende Anzahl von Konfessionen geteilt. Das Glaubensbekenntnis (lateinisch „Credo“) von Nicäa, das bis heute in feierlichen Gottesdiensten gebetet wird, vereint daher die weltweite Christenheit in dem einen Glauben, dass Jesus Christus „eines Wesens mit dem Vater“ ist.
Theologische Vorträge in St. Marien
In den vergangenen Monaten haben sich engagierte Mitglieder der katholischen Pfarreigremien gemeinsam mit Kaplan Moritz Hemsteg zusammengesetzt und ein Programm erstellt, um dieses wichtige Jubiläum hier vor Ort zu feiern. Den Auftakt macht Prof. Johannes Arnold aus Frankfurt, der am 24. März aufzeigen wird, wie die verschiedenen christlichen Gruppen zur Zeit Konstantins zu der Frage standen, ob und inwieweit Jesus Christus wahrer Gott ist. Ihm folgt am 28. April der evangelische Theologe Dr. Kurt Bangert, der über die grundsätzliche Bedeutung der christlichen Bekenntnisse referieren wird. Am 12.5. wird der Juraprofessor Ulrich Burgard, Mitglied des Verwaltungsrates der Kirchengemeinde, über „die Auferstehung Christi – Fakt oder Fake?“ sprechen. Last but not least wird Prof. Stefan Herzberg aus Frankfurt der Frage nachgehen, ob ein Glaube überhaupt Dogmen – so nennt man kirchliche Lehrsätze – benötigt. Alle Vorträge finden in St. Marien in Königstein statt und beginnen jeweils um 19.30 Uhr.
Geistliche Abendmusik in Kronberg und ein großer ökumenischer Gottesdienst in Königstein
Darüber hinaus wird es ein geistliches Programm geben: Der junge Kirchenmusiker Ferdinand Fahn (Orgel) und Mareike Beckmann (Barockvioline) werden die CREDO – Reihe mit monatlich stattfindenden geistlichen Abendmusiken in St. Peter und Paul, Kronberg, thematisch begleiten. Mechthild Löhr, Mitglied des Pfarrgemeinderates, wird dazu kurze geistliche Impulse geben. Die Termine hierfür sind 6.4., 11.5. sowie 9.6. und beginnen jeweils um 18.00 Uhr. Schließlich werden wir das gemeinsame Glaubensbekenntnis in einem großen ökumenischen Gottesdienst feiern. Dieser findet am 15.6. um 11.15 Uhr in St. Marien, Königstein, unter der Beteiligung der evangelischen Gemeinden von Königstein, Falkenstein, Kronberg und Schönberg statt.
Sämtliche Veranstaltungen unserer 1700-Jahr-Feier sind für alle Interessierten ohne Anmeldung offen. Wir freuen uns mit unseren christlichen Geschwistern anderer Konfessionen und mit allen Bürgerinnen und Bürgern dieses wichtige Jubiläum feiern zu können und freuen uns über zahlreiche Besucher.